Junioren-EM Brive-la-Gaillarde 2023

Acht Tage nachdem wir den offiziellen Selektionsentscheid für die JEM in Frankreich erfahren haben, ging es auch schon los nach Brive-la-Gaillarde. Nach einer etwa 9 stündigen Autofahrt galt es so schnell wie möglich die Boote anzuriggern und noch eine erste Runde auf der unbekannten Regattastrecke zu drehen. Daraufhin gab es direkt an der Strecke Abendessen, welches etwas gewöhnungsbedürftig war, aber zum Glück im Laufe des Wochenendes noch etwas besser geworden ist. Am nächsten Morgen gab es dann ein ordentliches Frühstück im Hotel und nochmal ein Training, um ins Boot zu finden und uns an die Strecke zu gewöhnen. Auch am Nachmittag gab es nochmals ein kurzes Training. Dadurch fanden wir sehr gut ins Boot und lernten den See ganz gut kennen.

Am nächsten Morgen ging es dann endlich richtig los. Um noch ein kleines Prepaddle mach zu können, standen wir bereits um kurz vor 6 auf und fuhren dann gemeinsam im Car zum Regattaplatz. Mit dem Prepaddle startete der Countdown zum ersten Rennen. Dieses war beim Juniorinnen Doppelvierer der Vorlauf, in welchem sich in zwei Läufen jeweils die ersten beiden direkt für das A-Finale qualifizierten. Leider schafften wir es nicht im ersten Anlauf in das A-Finale.

Nach dem Vorlauf stand daher noch der Hoffnungslauf an. Hier hatten wir eine weitere Chance, ins Finale einzuziehen, mussten dafür allerdings den zweiten Rang erreichen. Mit neuem Mut und gestärktem Teamgeist gingen wir also erneut an den Start. Während des Rennens zeigten wir volle Kampfbereitschaft. Nach dem Start lagen wir nämlich auf dem dritten Platz hinter dem Gastgeber Frankreich. Sie schafften es auf der ersten Streckenhälfte auch fast eine Bootslänge auf uns herauszuarbeiten, doch wir verloren nie den Kontakt zu ihnen und konnten auf der zweiten Streckenhälfte nach und nach wieder aufschliessen. Beim Stichwort «Angriff» wachten dann alle auf und der Ehrgeiz des gesamten Bootes war geweckt. Den Einzug ins A-Finale bei unserer ersten Junioren-EM wollten und konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Daher zündeten wir auf den letzten 250m den Endspurt unseres Lebens und schlussendlich gelang es uns tatsächlich noch das französische Boot auf den dritten Platz zu verweisen und wir sicherten uns um 0.2 Sekunden unser Ticket in das A-Finale. Diese Aufholjagd gab uns allen nochmal Motivation und Selbstvertrauen für unser letztes Rennen am Sonntag.

Am Sonntag fand schließlich das A-Finale statt, und wir waren dabei. Obwohl wir als Team wussten, dass die Konkurrenz stark sein würde, gingen wir mit dem festen Ziel an den Start, alles zu geben und unsere Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das Finale war eines der härtesten Rennen, die ich bis jetzt hatte und wir kämpften sehr um eine gute Platzierung. Am Ende erreichten wir den sechsten Platz. Es zwar nicht ganz die erhoffte Platzierung, aber dennoch waren wir sehr zufrieden mit unserer Leistung und wir konnten nach dem Rennen alle sagen, dass wir unser Bestes gegeben haben und am Ende vielleicht einfach ein bisschen zu viel wollten. Aber wir haben auf jeden Fall viele Erfahrungen gesammelt und konnten nach den Rennen mit einem guten Gefühl wieder nach Hause reisen.

Lotta P.