Heineken Cup Amsterdam

Im Dezember 2022 wurde ich von einer ehemaligen Ruderpartnerin angefragt, ob ich Lust hätte, mit einigen Masters Frauen aus Nordrhein-Westfalen am Heineken Cup in Amsterdam teilzunehmen. Nachdem ich meinen Kalender gecheckt hatte, sagte ich begeistert zu, steht doch der Heineken Cup in Amsterdam auf meiner Bucket List.

Schnell wurde eine WhatsApp Gruppe gegründet und ich bekam aus der Ferne mit, wie alles organisiert wurde: Hotel direkt an der Stecke, Boot, Einteiler, Steuermann und tatsächlich, durch einen Corona bedingten Ausfall, auch noch eine Ruderin. Schlussendlich waren wir dann eine Renngemeinschaft aus Neuss, Hamm, Münster, Kassel, Erlangen, Delft, Enschede und natürlich Rapperswil.

Bis zum Freitag vor dem Start kannte ich nur drei Ruderinnen aus meinem Boot: Mit Verena und Geertje war ich schon am Basel Head gestartet (zusammen mit Sabine, Nicola und Simone), mit Elke habe ich in meiner Jugendzeit das Rudern im Zweier ohne gelernt. Der Rest war mir völlig unbekannt. Da wir sehr unterschiedlich anreisten, war es zudem nicht möglich, am Freitagabend noch eine kurze Ruderausfahrt zu machen.

Von daher: Am Samstagmorgen direkt zum Start – ohne vorher einmal gemeinsam im Boot gesessen zu haben. Wir starteten in der Kategorie Damen Masters E und nach dem ersten Rennen, den 2500 m, lagen wir an zweiter Stelle. Wie in Boston, Basel oder London sind die Rennen Verfolgungsrennen – ca. alle 20 Sekunden wird ein Boot auf die Strecke geschickt. Direkt im Anschluss an die 2500 m kam das 250 m Sprintrennen, bei dem immer zwei Boote gegeneinander antraten. Wir wurden zweite, was allerdings keine Rolle spielte, da unsere Gegnerinnen in der Kategorie Masters D starteten. Nach dem ersten Renntag lagen wir knapp in Führung, da wir auf den 250 m schneller als alle anderen Masters E Frauen waren. Nun hiess es sich für den Sonntag auf die 5000 m zu fokussieren. Der Steuermann wurde von Leuten, die sich gut mit der kurvenreichen Strecke auskannten, in die optimale Streckenführung eingeschworen. Ich kann nur sagen: «Dieses Rennen lief optimal!» Wir konnten einige Boote überholen, kamen nie in Bedrängnis und der Steuermann hatte die Strecke fest im Griff. Gross war die Freude im Ziel, weil wir alle mit dem Bootsgefühl und dem Verlauf des Rennens sehr zufrieden waren. Als dann das Ergebnis kam, stand fest: Wir hatten unsere Kategorie gewonnen!

Ein tolles Wochenende ging zu Ende und ich war sehr zufrieden, einen weiteren Punkt auf meiner Bucket List abhaken zu können.

Inge